Es begann im Sommer 2009
irgendwo am
Deich auf Schlüttsiel.

Malte Jochimsen:

„Wer kennt es nicht? Liebeskummer, Wehmut wenn eine Beziehung ausläuft, vor allem, wenn man nicht selbst die Verantwortung für den Bruch trägt, sondern verlassen wird.

Davon blieb auch ich nicht verschont, und so saß ich im Sommer 2009, es muss Juni oder Juli gewesen sein, traurig mit einer Bierflasche  in der Hand allein am Fährhafen Schlüttsiel. Mein Blick schweifte auf ein Teilgebiet der Halligen, die, zum  Wattenmeer gehörend, jüngst zum Weltnaturerbe erkoren worden waren.

Schiffe, Fähren legten ab zur Hallig Hooge und Langeness oder kehrten von dort wieder. Ich beobachtete den Verkehr im ruhigen Takt der Tide. In mir breitete sich bei schönem Wetter im Lichte der Sonne Entspannung aus. Ich hing meinen Gedanken nach, wollte den Kopf frei bekommen und urplötzlich, ich weiß bis heute nicht woher und warum … wahrscheinlich durch die Trennung – samt der damit als notwendig erachteten Neuausrichtung bedingt … flog mich die Inspiration an: „Sag mal, wie wäre es eigentlich, eine Musikveranstaltung auf einer Hallig zu machen? Du suchst Dir eine passende Location, bringst die Künstler mit einem Schiff herüber, die fahren ja eh hin und her. Die Gäste packst Du auch auf ein Boot, verköstigst sie am Ankunftsort mit einem Grillbuffet, bietest denen anschließend ein schönes Konzert und anschließend geht’s wieder zurück nach Schlüttsiel. Damit entsteht ein attraktiver Tagesausflug, der vieles bietet: Landschaft, Schifffahrt, Essen, Unterhaltung vom Feinsten! So etwas macht sonst keiner.“

Spontaner Impuls

Dem spontanen Impuls folgend, zückte ich mein Handy, durchforstete das Internet nach Lokalitäten, die sich für ein Event meiner Vorstellung eignen könnten und landete auf der Hallig Langeness beim Gasthaus Hilligenley. Kurz entschlossen die aufgeführte Nummer gewählt, hob am anderen Ende der Besitzer Gerd Karau ab. Ihm schilderte ich mein Vorhaben, dem im Grunde noch jegliche Substanz fehlte. Es lebte in dem Moment einzig und allein von meinem Enthusiasmus, der Rest bestand aus – mehr oder weniger – unerfahrene Spinnerei. Schließlich war ich bis zu dem Zeitpunkt noch nie auf einer Hallig gewesen und kannte dort keine Menschenseele.

Es dürfte kaum verwundern, dass ich am Ende meiner Ausführungen von meinem Gegenüber zumindest eine zurückhaltende, wenn nicht gar vollends ablehnende Reaktion erwartete. Stattdessen drang ein, für den Hohen Norden schon einem euphorische Feuerwerk gleichkommendes, „Mok man“ durch die Muschel, im Grunde der Starschuss von „Kultur auf den Halligen“.

Was dann passierte, so sagt man heute dazu ist  „History“!

Die erste Veranstaltung

Am 25.10.2009 startete die erste Veranstaltung mit ScherbeKontraBass auf der Hallig Langeness. In den nun fast 15 Jahren gab es an die 150 (!) Konzertabende auf den Halligen Hooge und Langeness. (Seit 2015 nur noch Hallig Langeness) Das Prinzip ist sich stets treu geblieben, Schifffahren, Grillbüffet, legendärer Spielort, Künstlernähe, Weltnaturerbe und eine nächtliche Rückfahrt durch eine der schönsten Region Deutschlands.

Durchbruch

Den Durchbruch gelang die Konzertreihe KadH als sie 2013 an vier aufeinander folgenden Tagen die frisch gebackenen Echosieger SANTIANO präsentierten. Die damalige bundesweite TV Berichterstattung u.a. ARD brisant betitelte diese kleine Konzertperle als

„Die wohl außergewöhnlichste Konzertreihe Deutschlands“.

Unzählige Künstler

Bisher traten unzählige Künstler auf, hier eine kleine Auswahl. Santiano, Fury in the Slaughterhouse, Extrabreit, Selig, Tony Sheridan, Johannes Strate, Ray Wilson, Fools Garden, Mesh, Stefan Gwildis, Norman Keil, Björn Paulsen, Torfrock, Maggie Reilly, Pohlmann, Versengold, Illegal 2001, Max Giesinger, Truckstop, Henning Wehland, Jan Löchel, Godewind, Gustav Peter Wöhler, Yared Dibaba, Terry Hoax, Bon Scott, Klaus Lage, Wolfgang Trepper, Mr. Irish Bastard, Kapelle Petra und viele viele andere großartige Künstler!

Wer mehr über diese einmalige Geschichte der kleinen Kulturperle erfahren möchte, der hat die Möglichkeit das Buch zur Reihe MOK MAN!

(330 Seiten mit Bilderdokumentationen/ 22 €) Im Buchhandel zu erwerben.

Auch auf Anfrage unter: malte@inconcert.de

Siehe auch Halliggut

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